Themann

Ein Freund ist gegangen ... Am Mittwoch, dem 3. November 2004, wurde in Holdorf ein Mensch zu Grabe getragen, wozu sich fast 800 Trauernde eingefunden hatten.

Geprägt war für mich die besondere Atmosphäre der Beerdigung. Zum einen war da die Trauer für den viel zu früh (mit 58) verstorbenen Menschen und das Mitgefühl für die Familie. Zum anderen war da die besondere Ruhe, wo keiner etwas sagte und die berührten, nachdenklichen Gesichter.

Ich hatte das Gefühl, dass hier keiner - mal ebenso - zur Beisetzung gekommen war, sondern man sah jedem an, dass er dem Menschen Hubert Junker-Schlarmann der von allen schon seit Jahren liebevoll „Jumbo" genannt wurde, etwas wiedergeben wollte: Dank!

Dank, für die schöne Zeit, die fast jeder in gewissen Lebensabschnitten mit ihm erleben durfte. Dank für die ehrliche Freundlichkeit, für den feinen Humor und seine außergewöhnliche Begabung, andere Menschen zum Lachen zu bringen.

Alles war immer gepaart mit absoluter Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit, sei es in den Vereinen, bei Freunden, bei Kunden oder bei Menschen, denen er begegnete - ohne immer im¬ Vordergrund zu stehen. Menschen mit dieser positiven Ausstrahlung gibt es nur wenige. „Jumbo" war einer von ihnen!

Seine Kraft schöpfte er aus dem christlichen Glauben, aus seiner Familie, die ihm ganz wichtig war, aber auch aus seiner Arbeit, die er bis kurz vor seinem Tod ausübte.

Als wir vor über 51 Jahren als Flüchtlinge auf dem Hof Junker-Schlarmann aufgenommen wurden, war nicht vorherzusehen, dass die vor uns liegenden Jahre, von der Kinderzeit an, dem Messdienerleben, der Tanzschule, die schöne lange Fußballzeit durch alle Mannschaften sowie die weiteren Jahre bis heute, durchzogen sein würden, mit so viel Achtung für den Anderen. Selbst kurz vor seinem Tod, bei meinem Besuch im Krankenhaus, wo er nur eine Woche lag, freute er sich und ließ den Humor aufblitzen. Sein Tod ist nicht nur ein Verlust für die Gemeinde und umzu, sondern auch für viele von uns.

Ich glaube und bin überzeugt, dass wenn der Name „Jumbo" fällt, ein Hauch von Freude in die Gesichter kommt und man gerne an den großartigen Menschen zurückdenkt.

Ich habe einen Freund verloren, aber die Freundschaft hat mich reich gemacht. Georg Türke